SV Walpershofen – SG Großrosseln-St. Nikolaus 0:0

Aaron Wollscheid, Marco Criscenzo, Michael Burger, Anthony Bretterbauer, Alessandro Tasca, Stefan Steinbeck und Robin Reutler – nein, das ist nicht eine unvollständige Aufstellung! Dies sind die Spieler, auf die man sonst immer zählen kann und die heute nicht zur Verfügung standen. Und dann stand an der Außenlinie mit Alexander Stamm statt Markus Weber auch noch ein neuer Trainer? Was war denn da los? Aber bevor die Gerüchteküche richtig Fahrt aufnehmen konnte, war das schnell geklärt. Alex Stamm vertrat Markus Weber, der urlaubsbedingt derzeit nicht verfügbar ist. Also keine große Sache, zumal er den Vorstand darüber bereits weit vor Saisonbeginn informiert hatte.

Die personellen Voraussetzungen waren also eher suboptimal und dann hatte Walpershofen auch vor wenigen Tagen in Losheim einen 3:0-Erfolg eingefahren, so dass nur wenige SG-Zuschauer große Hoffnungen hegten. Und bereits nach wenigen Minuten schien sich das zu bestätigen, als unser Capitano „Gögge“ dem Gegner schier zum Führungstreffer einlud. Daraus wurde aber nichts und ab diesem Zeitpunkt war unser Team nicht nur hellwach, sondern übernahm auch das Kommando. Man spielte schneller und vor allem zielstrebiger von hinten heraus als der Gastgeber, der viel quer spielte und kaum einen geordneten Spielaufbau an den Tag legte. So hatte fast folgerichtig Michael Eiloff nach ca. 15 Minuten das 0:1 auf dem Fuß, aber nachdem er seinen Gegenspieler stehenließ, setzte er den Ball mit einem satten Schuß an den kurzen Pfosten.  Auch danach war unsere Mannschaft das bessere Team und Walpershofen bot kaum mehr als Stückwerk, was einen Gästezuschauer mit dem Halbzeitpfiff prophezeien ließ :“Die do schieße heit kenn Doa – do misse ma uns schunn selbschd e Ei ins Neschd leeje.“

Damit lag er goldrichtig, denn nach 20 ausgeglichenen Minuten in der zweiten Hälfte, gab es für die Gastgeber einen Freistoß aus halbrechter Position. Der wurde nach innen geschlagen und dort verlängerte Marvin Demmerle ungücklich den Ball in Richtung eigenes Tor. Christian Kern bekam gerade noch die Fingerspitzen an die Kugel und lenkte diese an die Unterkante der Latte. Von dort sprang der Ball hinter die Linie zum 1:0 – so sahen es alle Spieler, die Bank und die einheimischen Zuschauer. Trotz der wütenden Proteste versagte das Schiedsrichtergespann dem Treffer jedoch die Anerkennung und lag – so auch manch auswärtiger Zuschauer – zum Glück für unsere SG daneben. In der Folge wurde es auf beiden Seiten immer ungeordneter. Leider machte unsere Mannschaft hierbei mit und spielte die eigenen Angriffe nicht präzise aus. In der 72. Minute musste dann auch noch Hennig Bruxmeier, der bis dahin ein sehr gutes Spiel ablieferte, verletzt raus und wurde durch Daniel Demmerle ersetzt. Zehn Minuten vor Schluß debütierte dann noch unser 17-jähriger A-Junior Jannis Lorenz, der beim gestrigen Spiel der 2. Mannschaft schon 90 Minuten ablieferte – er ersetzte Philipp Laduga, der ebenfalls am Vortag an gleicher Stätte über 90 Minuten den Walpershofener Kunstasen auf- und ablief und das 3:0 zum 4:1-Auswärtserfolg beisteuerte. Jannis Lorenz fügte sich dann auf der rechten Seite auch gut ein und hatte gleich eine gute Szene, als er einen Eckball rausholte. Am Ergebnis sollte sich aber nichts mehr ändern. 

Fazit: Hätte man zur Pause mit ein, zwei Toren in Front gelegen, hätte sich auf der Heimseite niemand so recht beklagen dürfen. Denkt man aber den Aufreger in der 2. Hälfte, als der Führungstreffer für die Heimelf wohl zu Unrecht nicht gegeben wurde, so geht das Unentschieden in Ordnung. Für einen Lacher nach dem Abpfiff sorgte Marvin Demmerle, der mit seiner Kopfballverlängerung fast für das 1:0 der Heimelf gesorgt hätte, als er trocken meinte: „Wär isch nidd draan gang, hädd der annere ne vielleischd gemach – unn außerdem: heid war isch gar nidd sooo schlecht…“

Aufstellung: Christian Kern, Marius Görgen, Sebastian Rupp, Benjamin Niegemann, Dominic Hector, Marvin Demmerle,  Jannis Kneip, Henning Bruxmeier (72. Daniel Demmerle), Milad Bayat, Michael Eiloff, Philipp Laduga (80. Jannis Lorenz)